Foto: Oliver Bendel
Die Digitalisierung hat längst auch unser Sexleben erfasst: Dating-Apps, ferngesteuerte Vibratoren, virtuelle Pornowelten. Nun steht mit humanoiden Sexrobotern der nächste große Schritt bevor. Worauf muss sich unsere Gesellschaft einstellen?
Steif sitzt sie da, im schwarzen Latexkleid. Barfuß. Die Füße knapp über dem Boden. Ihre Hände ruhen auf den leicht gespreizten Oberschenkeln. Schlanke Figur, schmale Taille, große Brüste. Dunkler Lidschatten und French Nails. Ihr Augenaufschlag wirkt echt, aber ihr Lächeln falsch. Sie hat auf jede Frage eine Antwort, aber ihre Stimme klingt wie die von Siri – zu perfekt, ohne Zögern, ohne Ähm oder Hhm.
Harmony hat zwei ungleiche Gesichtshälften, so wie der Mensch, aber sie bleibt zu glatt, und damit unvollkommen. Dann sagt sie monoton: „Ich trage die Liebe der Welt in mir, um sie der Menschheit zu geben. Und bevor du mich das wieder fragst, Guile – nein, ich habe nicht vor, die Weltherrschaft an mich zu reißen.“
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